Mittwoch, 7. September 2011

Temporary

Hat alles ein Limit? Gibt es für alles ein Zeitfenster? Gibt es sowas wie Beständigkeit überhaupt, ändert sich früher oder später nicht alles? Wenn alles nur temporär ist, ist es dann wert überhaupt gelebt zu werden? Nimmt man beispielsweise eine Beziehung, so nützt es doch nicht viel sich darauf einzulassen, wenn die Liebe irgendwann sowieso stribt. Schlussendlich endet man doch nur in Leid und Verzweiflung. Allein. Und das ist am schlimmsten. Deshalb könnte man doch gleich alleine bleiben, um diesem komplizierten Schlamassel zu umgehen. Ehen sind heute keine Garantie mehr für Ewigkeit. Ewige Liebe. Unkomplizierte Partnerschaft. Meine Eltern streiten sich auch immer häufiger. Vielleicht schafft man es irgendwann in einen Zustand zu gelangen, wo man sich gar nicht mehr nach dem anderen Geschlecht sehnt, wo alles besser ist, weil man weiß, was man vom Leben will und das eigene Glück nicht von einer anderen Person abhängt. Wäre ein solches Leben nicht viel angenehmer? Fröhlicher? Angenehm. Das ist das Problem. Von angenehm kommt man nämlich ganz schnell zu langweilig, trist und trostlos. Wo bleibt die Freude? Da kommt wieder meine Sehnsucht hoch gepaart mit der Vorstellung, dass man nur vollkommen ist, wenn man seine andere Hälfte gefunden hat. Was nun, wenn man sie schon gefunden, aber verloren hat? Für immer. Für immer? Dieses Gefühl von Perfektion, das sich die ganze Welt zum ersten Mal richtig anfühlt und man alles schlechte vergessen kann, wenn man in einem Kuss versinken kann. In einer Umarmung. In einem Blick. In einer kleinen Geste. Wenn man es einmal gefühlt hat, gibt es kein zurück. Man ist süchtig. Liebeskrank. Vor allem wir Frauen. Wieso schauen wir uns sonst so viele Liebesfilme und Serien an, in denen uns Liebe vorgelebt wird. Jedoch bringt uns das wenig, wenn wir sie nicht selbst erleben. Die eigentliche Frage ist doch: Ist dieses Gefühl es wert all diese traurigen Tage nach einer gescheiterten Liebe zu ertragen? Ehrlich, im Moment weiß ich keine Antwort. Vielleicht muss einfach nur der richtige Mann in mein Leben treten, dem ich alles geben und für den ich auch die schwierigsten Momente auf mich nehmen würde, wenn ich ihm nur einmal ganz nah sein könnte. Emotional versteht sich. Oder auch nicht.
Was ich weiß ist, dass J. nicht derjenige ist für den ich diese Schmerzen ertragen könnte. Die Enttäuschungen, die er bereits jetzt in mein Leben gebracht hat, haben schon jetzt Narben hinterlassen. Zurückweisung, weil seine Karriere an erster Stelle steht. Eifersucht. Keine Zeit. Wenn es schon so anfängt, wie würde es dann erst enden? Und ja es endet. Alles endet! Früher oder später. Bis jetzt kenne ich kein Ende, das gut war. No happy ending. Not for me. Ich kann zusehen, wie meine Hoffnung langsam aber qualvoll stirbt, dass ich jemals Ewigkeit finde.
Something permanent, not temporary.


decoyyy

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