Dienstag, 24. November 2015

Neue Ziele und Wege

"And I'm running to you baby
Cause you are the only one who saved me
That's whyyy I've been missing you lately
Cause you make it real for me

Ohhh
Everybody's talking in words
I don't understand
You got to be the only one
Who knows just who I am
You're shinin' in the distance
I hope I can make it through
Cause the only place
That I want to be..."


(James Morrison - You Make It Real)


Jetzt bin ich doch tatsächlich so langsam erwachsen. 24. Was ist das schon für ein Alter? Alles hat sich jetzt doch relativ schnell verändert. Mit dem Studium bleibt der 5 Jahre gewohnte Alltag zurück und ein neuer schleicht sich in mein Leben. Ich arbeite jetzt so wirklich. Jeden Tag aufstehen und die 8 Stunden abarbeiten. Immer wieder aufs Neue. Am Anfang konnte ich mal so gar nichts mehr machen in meinem wohl verdienten Feierabend. Doch es wird besser. Und es ist tatsächlich toll! Mein im Studium immer schmerzlich vermisster Feierabend ist da. Jeden Tag. Und das Wochenende erst! Auch wenn ich mich wirklich oft frage, was ich denn jetzt sinnvolles mit meiner freien Zeit anfangen könnte. Neben dem langweiligen Haushalt versteht sich. Wenn ich ehrlich bin, gewöhne ich mich doch nicht so leicht an mein neues Leben wie ich es mir vorgestellt habe. Irgendwie bin ich einerseits voll von neuen Erfahrungen mit den Kollegen und meinen Aufgaben, aber andererseits ist da auch eine Leere. Eine Leere, die mehr will. Die gerne immer bei ihrem Freund wäre. Die ihn so sehr vermisst, dass es weh tut. Die mir manchmal weh tut. Meistens bin ich allerdings zu müde, um das wahrzunehmen. Es reicht jetzt so langsam, diese Fernbeziehung geht mir auf den Sack. Lange will ich das nicht mehr. Die einzige Beziehung, die ich gerade aktiv pflege ist die zu meiner Mitbewohnerin. Mehr geht nicht. So soll nicht der Rest meines Lebens aussehen. Ich will und kann das alles nicht mehr alleine durchstehen. Noch ein Jahr, dann ist es geschafft. Hoffentlich. Bis dahin kann noch so viel passieren, aber ihn verlieren, das könnte ich nie ertragen. Nie. 
Der erste Schnee ist gefallen, aber bleibt hier natürlich nicht liegen. Der letzte Winter ohne ihn. Winter is coming (der einzige Satz, den ich so wirklich aus GOT kenne). 
Das ist für mich auch immer die Nachdenkzeit schlechthin. Wenn ich meine Freunde so sehe, wie sie von einem zum anderen Date springen und doch mit niemandem zufrieden sind, kann ich mich doch glücklich schätzen ihn zu haben. Ganz ohne Drama. Manchmal wünscht man sich aber das Herzklopfen wieder zurück, das Gefühl im Bauch, dass einem halb schlecht wird und man defintiv nichts vor einem Date essen kann. Geht gar nicht. Aber das Gefühl von Geborgenheit, wenn ich an seiner Brust weinen darf, auch wenn ich dabei sein Shirt mit einem Mascara-Wasserfall versaue, ist noch tausendmal wertvoller. Mit wem kann man so ein Gefühl denn überhaupt teilen? Da gibt es in einem Leben nicht viele Menschen, vielleicht eine Handvoll. Wie glücklich ich mich doch schätzen kann, dass ich ihn gefunden habe. Und das schon mit 21. Ja, er ist DER Mann für mich. Das kann ich mit sehr großer Sicherheit sagen. Wenn ich mir ältere Posts anschaue, muss ich schmunzeln, weil ich mich einerseits in den Wortern wiedererkenne, aber eigentlich eine komplett andere Person bin. Mich ganz anders fühle. Viel reifer? Oh man, ich bin echt erwachsen. In einer konstanten Beziehung gibt es leider nicht mehr so viele verwirrte Gefühle und Unsicherheiten über die ich schreiben könnte. Aber ich erinnere mich trotzdem so gerne daran, wer ich war, weil es mir zeigt, wer ich heute bin. Und vielleicht auch, wer ich morgen schon sein könnte. Unabhängig. Stark. Entschlossen. Auch wenn er mich zum wanken bringen könnte. Dennoch habe ich keine Angst, weil ich all das auch mit ihm sein kann. 24. Jetzt bin ich wohl erwachsen.

Mittwoch, 4. März 2015

Die ständige Ablenkung



 "Turning to face what you've become
Buried the ashes of someone
Broken by the strain
Trying to fill that space inside
Am I just like you?
All the things you do can't help myself

How do you feel when there's no sun?
And how will you be when rain clouds come?
And pull you down again
How will you feel when there's no one
Am I just like you?
All the things you do ...

Don't ever feel that you're alone
I'll never let you down
I'll never leave you dry
Don't fall apart
Don't let it go
Carry the notion
Carry the motion, back to me, to me
Feeling the moment slip away
Feeling the moment slip away"

(Feeder - Feeling A Moment)

Serien. Ich verbringe wirklich viel meiner Freizeit damit mir eine Folge nach der anderen reinzuziehen. Das erste, was ich morgens mache, ist mein guten Lenovi anschmeißen und die berühmten 10 Sekunden auf den Start des streams zu warten. Das ist mein Gefühl von Freiheit, Selbstbestimmung und Geborgenheit. Ich liebe es einfach. Es ist meine Entspannung im stressigen Uni-Leben. Irgendwie kommt es mir manchmal auch bisschen vor wie eine Sucht. Kann ich nicht mit meinen eigenen Gedanken alleine sein? Immer. Immer läuft so eine Serie. Das Leben anderer Menschen in bewegten Bildern. Vielleicht reicht mir mein Leben nicht. 

Hm. Das klingt alles so traurig. Eigentlich ist doch nichts Schlimmes an etwas, das einen glücklich macht? Okay, das sagen wohl auch alle Junkies. Vielleicht sollte ich es so formulieren: Es kann doch nicht schlimm sein, wenn es einen glücklich macht und auf Dauer weder mir noch anderen schadet. Seien wir mal ehrlich, im Prinzip ist es ein Lückenfüller, die Stimmen anderer Leute, das Plätschern von Unterhaltung. Ich bin alleine. Zumindest bei vielen alltäglichen Aktionen: Frühstück, Putzen, Spülen, Mittagessen, Abendessen und abends im Bett. Kennt Ihr diese quälenden Stunden, wenn man im Bett liegt und hundemüde ist, aber einfach nicht einschlafen kann? So geht es mir immer. Jeden Abend. Bis auf zwei Nächte alle zwei Wochen. Denn dann ist er bei mir. Mein allerbester Freund. Mein Kuschler. Dann brauche ich die Serien nicht. Dann bin ich bei ihm und meine Welt dreht sich. Was machen eigentlich andere Menschen, wenn ich Serien schaue? Es ist ja nicht so, dass ich keine Hobbies habe. Da sind Fitness, meine Freunde treffen und wohl oder über lernen. Ja, dann kommt wohl Serienschauen. Wie man vielleicht merkt bin ich zwiegespalten, ob ich diese Freizeitbeschäftigung nun als positiv bewerten soll. Ändern werde ich wohl nichts. Nicht so lange mich noch 400 km von meiner besseren Hälfte trennen. Aber selbst dann nicht. Ich liebe es einfach. Und auch wenn sich das jetzt vielleicht blöd anhört, aber ich glaube sie verändern mich auch in gewisser Weise. Klar, das ist nicht das echte Leben. Klar, das sind alles mehr oder weniger gut bezahlte Schauspieler. 

Doch die Geschichten. Wenn man so gerührt ist, dass man weinen muss. Wenn man so wütend ist, dass man schreien muss. Wenn es so witzig ist, dass man in seinem Kämmerchen hockt und plötzlich wie ein Irrer anfängt zu lachen. Dann schaut man gerade eine gute Serie. Eine Ablenkung vom eigenen Leben. Im Prinzip auch nichts anderes als ein Buch oder ein Märchen. Es gibt eine Serie, die mich für immer verändert hat. One Tree Hill. Eigentlich eine total kitschige High-School-Drama-Serie. Aber sie hat mich so sehr beeinflusst. Sie hat mir gezeigt, dass ich die Person sein kann, die ich will. Dass ich nach der Schule nochmal komplett neu anfangen kann und mich ganz neu definieren kann. Das habe ich getan. Im Oktober 2010. Ein Schritt, der mein gesamtes Leben verändert hat. Damals (ja damals, das ist schließlich fast 5 Jahre her) habe ich mich dazu entschieden jemand anderes zu sein und doch ich zu bleiben. Meine Schüchternheit habe ich auf der Schule gelassen und musste lernen, dass offen sein und sich was zu trauen gar nicht so einfach ist. Das habe ich aus der Serie mitgenommen. Und eine Sache darf ich auch nicht vergessen: Der Glaube daran, dass es da draußen jemand gibt, der dich über alles lieben wird. Das ist wohl eingetreten. Aber genug Kitsch. Wenn einen eine Serie, das fiktive Leben von anderen Menschen so sehr positiv verändern kann, dann kann das doch gar nicht schlecht sein. Sie sind ein Teil von mir. Serien.

Mittwoch, 11. Februar 2015

Dreaming


"Sweet dreams are made of this
Who am I to disagree?
I travel the world and the seven seas
Everybody's looking for something

Some of them want to use you
Some of them want to get used by you
Some of them want to abuse you
Some of them want to be abused"


(Eurythmics - Sweet Dreams (Are Made Of This))


Träume. Sie sind wirklich beängstigend. Vor allem, die die sich so verdammt real anfühlen. In letzter Zeit hatte ich viele. So lebhaft. In allen Details. Statt namenlose Gesichter sind es männliche Freunde von mir. Und ja es sind auch SOLCHE Träume. Ich erlebe Abenteuer mit ihnen in und außerhalb des Bettes. Wir müssen uns teilweise wie Indiana Jones durch den Urwald kämpfen und andererseits Rätsel Hand in Hand lösen. Alles verschwimmt zu einem großen Gefühl: Sehnsucht. Aber wonach? Eigentlich geht es mir gut, mein Leben plätschert dahin. Ich bin glücklich vergeben. Darüber war ich mir zumindest bis zu diese Traumperiode ziemlich sicher. Irgendwas in mir drin muss sich doch sehnen. Freiheit? Vielleicht nach dem Gefühl, das man nach einer durchtanzten und durchknutschten Nacht hat, wenn man am nächsten Morgen aufwacht und an den Typ denkt, den man verrückt gemacht hat, aber nicht mit nach Hause genommen hat. Sweet Dreams.

Herrje, das ist lange her. Das Gefühl wünsche ich mir manchmal, nur für eine unschuldige Nacht. Doch auf Dauer würde es mich mit Sicherheit nicht glücklich machen, so gut kenne ich mich inzwischen. Ich meine, wie viele Einträge habe ich schon auf diesem Blog gepostet in denen ich rumheule, dass ich mal wieder verlassen wurde. Und nun hab ich einen, der bleibt, der für mich da ist, der mich über alles liebt und einfach bei mir ist. Oder naja jedes zweite Wochenende. Vielleicht ist es auch das, was meine Träume heraufbeschwört. Doch wieso dann keine Träume von ihm? Ist alles vielleicht schon zu langweilig. Zu festgefahren. Fehlt das Kribbeln im Bauchnabel? Ja. Ist das aber nicht der normale Lauf der Liebe, irgendwann ist man nicht mehr verliebt, sondern liebt nur noch, von ganzem Herzen. Ob es anderen Menschen auch so geht? Fehlt ihnen auch die Aufregung. Sweet Dreams.Okay jetzt erfülle ich alles Klischees. Irgendwann sei doch in jeder Beziehung die Luft draußen. Ein runzliger Luftballon soll mir noch bleiben? Bis ich runzelig bin. Beängstigend. Täume.